Dreimal hat Franz Kafka München besucht, in unterschiedlichen Lebensphasen und mit wechselndem Erfolg. Zuletzt 1916 für eine Dichterlesung, bei der angeblich drei Damen in Ohnmacht gefallen sind. Ein Bayerisches Feuilleton zum 100. Todestag des großen Prager Autors von Bernhard Setzwein.
112 Jahre lang regierten sechs verschiedene Könige das bayerische Volk. Lange Zeit wurde ihre Stellung als gottgegeben hingenommen. Für Generationen waren sie die bayerische Instanz schlechthin. Bernhard Setzwein begibt sich in seinem O-Ton-Feature auf die Suche nach Königen von Anno dazumal, aber auch von heute. Denn in Bayern leben nicht nur königliche Doppelgänger, sondern auch ein echter Monarch aus Togo.
In seinem O-Ton-Feature "Lustgarten und Asam-Salettl" erzählt Autor Bernhard Setzwein Geschichten rund um das südöstlich von Regensburg gelegene Schloss Alteglofsheim. Zu Wort kommen u.a. der ehemalige Generalkonservator Prof. Egon Johannes Greipl sowie der Architekturprofessor Peter Morsbach. Sie berichten von rauschenden Gesandtenfesten während des Immerwährenden Reichstages in Regensburg, aber auch vom tiefen Dornröschenschlaf des Schlosses nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Autor Bernhard Setzwein hat sich bei seinen bayerischen Kollegen umgesehen und ist unter anderem bei Herbert Achternbusch, Oskar Maria Graf, Lena Christ und Kristina Schilke fündig geworden.
Scharfrichter gab es selbstverständlich auch in Bayern. Jahrhunderte lang waren sie verfemt und mussten außerhalb der Stadtmauern leben. Später nutzten Künstler deren morbide Aura, um zu provozieren, wie das Münchner Kabarett "Die elf Scharfrichter". Der Schichtl auf dem Oktoberfest treibt genauso makabre Scherze mit der Kopfabschneiderei wie Karl Valentin in manchem seiner Sketche. Ein O-Ton-Feature über eine höchst widersprüchliche Figur.
Blutende Augen, Wunden an den Händen und angeblich jahrzehntelang kaum Essen: Das ist die Geschichte der Oberpfälzer Bauernmagd Theres Neumann, die wegen ihrer Stigmata als Resl von Konnersreuth berühmt wurde. Was kaum jemand weiß: Ihr Schicksal sollte als Vorlage für einen Hollywood-Film von Starregisseur Max Reinhardt dienen.
Autor Bernhard Setzwein kennt Werner Fritsch seit den gemeinsamen Studientagen in München. Zu dessen 60. Geburtstag am 4. Mai 2020 wiederholte der BR noch einmal ein Feature, für das Setzwein den Oberpfälzer Schriftstellerkollegen auf dessen elterlichen Einödhof in Wondreb im Stiftland besuchte.
Zwischen Stein- und Satanspilz: Schmackhafte Schwammerl haben wird zum Fressen gern, giftige werden uns gefährlich. Pilze zu suchen, kann eine Sucht werden - sie zu finden, ein rauschhaftes Erlebnis. Und aus manchen kann man sogar Hüte machen.
Oskar Maria Grafs Roman "Das Leben meiner Mutter" ist ein Stück Weltliteratur aus Bayern, doch fast drei Jahrzehnte seines Lebens hat er in Manhattan verbracht. Seine alte Heimat hat er nie vergessen, New York aber hat er geliebt.
In Bayern liebt man die Heimat. Man lobt sie, wo es nur geht. Ja, man richtet ihr sogar extra ein "Ministerium für Heimat" ein. Ist denn in Bayern alles Heimat? Und vor allem: Was ist unter Heimat eigentlich zu verstehen?
"Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Land gehen." Goethes Ratschlag wäre der ideale Werbeslogan für einen Trend, der in den letzten Jahren immer mehr Anhänger findet: Literaturtourismus.